Podcastreihe: Kulturraub und gemeinsame Kultur in 12 Objektbiographien

Podcastreihe: Kulturraub und gemeinsame Kultur in 12 Objektbiographien

Organizer
Dr. Armin Bergmeier, Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, Universität Leipzig
ZIP
04109
Location
Leipzig
Country
Germany
From - Until
01.01.2022 -
By
Connections Redaktion, Leipzig Research Centre Global Dynamics, Universität Leipzig

Dieser Podcast ist das Resultat eines Seminars zu Spolien im Mittelalter im Sommersemester 2021. Die Reihe beschäftigt sich mit dem Transfer von Artefakten und deren Wiederverwendung und Neukontextualisierung seit dem Mittelalter. Jede Folge nimmt ein bekanntes Objekt oder eine Objektgruppe in den Blick und fragt nach deren Objektbiographie.

Podcastreihe: Kulturraub und gemeinsame Kultur in 12 Objektbiographien

Dieser Podcast ist das Resultat eines Seminars zu Spolien im Mittelalter im Sommersemester 2021. Die Reihe beschäftigt sich mit dem Transfer von Artefakten und deren Wiederverwendung und Neukontextualisierung seit dem Mittelalter. Jede Folge nimmt ein bekanntes Objekt oder eine Objektgruppe in den Blick und fragt nach deren Objektbiographie. In der aktuellen Debatte werden die Artefakte häufig mit dem Begriff der Beute oder des Kulturraubs belegt, doch besonders bei den mittelalterlichen Objekten lassen sich moderne Kriterien schlecht anwenden. Einerseits, weil das Ausstellen „fremder“ Artefakte eine sehr übliche Praxis war und die Aneignung nicht immer durch Kulturraub erzwungen wurde. Andererseits sind die mittelalterlichen Aneignungspraktiken oft nur schlecht dokumentiert, so dass eine eindeutige Einordnung oft schwerfällt. Die Artefakte und die Umstände ihrer Rekontextualisierung selbst stellen daher häufig die wichtigste materielle Quelle zu ihrem Verständnis dar. Die hier versuchte Ausweitung der Diskussion auf vormoderne Momente der Wiederverwendung führt vor Augen, wie verbreitet die Aneignung vermeintlich fremder Artefakte war und wie wenig erprobte Erklärungsmuster aus der Epoche des Nationalismus greifen. Diese Objekte konterkarieren das Bild einer einheitlichen („reinen“) Kultur und werfen ein Schlaglicht auf das große Interesse an der transkulturellen Verflechtung der eigenen mit anderen visuellen Traditionen.

Programm

- Venedig und die Markusreliquien (Josefine Klaus)
- Die ravennatischen Säulen im Magdeburger Dom (Annika Henschek)
- Der Pisaner Greif (Emilia Bott)
- Der Ambo Heinrichs II. in Aachen (Alexandra Bonicke)
- Der Byzantinischer Diskos des Halberstädter Domschatzes (Adelina Lohaj)
- Das Kreuzfahrerportal der Madrasa des An-Nasir Muhammad, Kairo (Amely Herbst)
- Die Porphyr-Tetrarchen in Venedig (Amely Herbst)
- Die Pilastri Acritani in Venedig (Josefine Klaus)
- Memlings Jüngstes Gericht in Danzig (Adelina Lohaj)
- Der Mexikanische Federschmuck im Weltmuseum in Wien (Annika Henschek)
- Die Benin Bronzen (Emilia Bott)
- Der Welfenschatz (Alexandra Bonicke)

https://www.gkr.uni-leipzig.de/institut-fuer-kunstgeschichte/institut/armin-bergmeier